Testbericht On Cloudflyer
On – Liebe auf den allerersten Blick
Das es zwischen zwei Menschen funkt, hat wohl jeder schon einmal erleben dürfen. Nicht selten mündet diese Gefühlslage in einer großen Liebe.
Wenn es aber zwischen einem Läufer und einem Laufschuh funkt, lässt sich das neben dem Bauchgefühl auch mit nüchternen Fakten erklären.
Im folgenden Testbericht möchte ich mein erstes und recht schnell gefälltes Fazit ziehen und mit Fakten hinterlegen.
Erhalten habe ich den On Cloudflyer am 15.01.2016, also gut 2 Wochen vor meinem angestrebten Ultramarathondebüt. Natürlich sollte man einen neuen Schuh eintragen um ihm die Chance zu geben sich dem Fuß anzupassen und dem Fuß die Gelegenheit zu bieten sich an das neue Schuhwerk zu gewöhnen. Die Zeit wurde also knapp, zumal nur 2 Tage später ein Longrun in der Vorbereitung anstand. Ich entschied mich beim letzten großen Vorbereitungslauf gegen den Cloudflyer, zumal das Wetter mit frischem Schnee sich nicht für Experimente anbot.
Drei der letzten vier Läufe vor Rodgau konnte ich dann das Schmuckstück aus der Schweizer Laufschuhschmiede testen und kam so auf ca.50 „Einlaufkilometer“.
Ich hatte mich gleich in den Schuh verliebt, zunächst optisch. Für mich ist er ein echter Hingucker, detailverliebt verarbeitet, schnittig und nicht zuletzt durch die Sohle markant und unverwechselbar. Und der größte Aha-Effekt kam beim Abwiegen in der Hand auf. Ein Hauch von nichts. Na klar, er wiegt ja auch weniger als 300 Gramm. Auch die ersten Schritte ließen ein unverwechselbares Gefühl aufkommen, auf
Wolken lief ich bis dato allerdings nicht.
Die ersten 3 Trainingsläufe – weich landen, hart abstossen.
Ein erstes Wow ging mir durch den Kopf. Ein gutes Gefühl, luftig und leicht saß er am Fuß, den Kontakt zum Boden beim Laufen empfand ich als direkt und geradlinig. Das gefiel.
Ich versuchte weiter weiche Wolken zu finden, vergeblich und gut so, mag ich doch kein schwammiges Gefühl. Der Schuh bot mir von der ersten Sekunde eine Sicherheit in der Stabilität. In den Wochen zuvor war ich immer wieder mal mit dem linken Fuß umgeknickt, mit dem Ergebnis eines Schmerzes an der immer gleichen Stelle. Spannend für mich die Frage, ob es mit diesem Schuh auch passieren würde.
Die Dämpfung angenehm und sehr unaufdringlich. Das Zauberwort hier ist die Sohle. Sie besteht aus 12 „Cloud“-Elementen aus Zero-Gravity-Schaum, den „Wolken“. Die Idee solcher Dämpfungselemente entstand erst vor wenigen Jahren. Erfunden wurden sie durch Ex-Spitzenläufer Olivier Bernhard sowie seinen Freunden David Allemann und Caspar Coppetti, die die Marke On Im Januar 2010 ins Leben riefen. Die Idee ist so genial
wie einfach: Die Cloud-Elemente schließen sich bei der Landung des Fußes auf dem Boden, werden hart und bieten eine feste Unterlage für einen kraftvollen, sicheren Abstoss.
Die Entscheidung war schnell gefallen. Mein 50 Kilometer Ultradebüt würde ich dem Cloudflyer zutrauen. Natürlich reiste ich mit weiteren Schuhen in Rodgau an, aber schon die farbliche Wahl der Calf Sleeves in Orange ließ keinen Zweifel an der Schuhwahl aufkommen.
Denn die Cloudflyer bestellte ich in der Farbkombination water & flame, was blau-orange entspricht. Alternativ gibt es sie auch in iron & sky, türkis-grau, für Damen in weiteren Farben.
50 Kilometer Longruntest in Rodgau
Die Strecke beim Ultramarathon in Rodgau in Hessen ist eine Mischung aus Asphalt, Wald-und Feldwegen. Es handelt sich um einen 5 Kilometerkurs, der 10mal absolviert werden muss. Also wiederholten sich die Streckenbedingungen immer wieder. Mein neuer Lieblingsbegleiter gab mir die nötige Sicherheit und ich musste mir keine Gedanken über schmerzende Füße oder der Gefahr des Umknickens machen. Er verrichtetet seine Aufgabe zuverlässig und trug mich souverän über die 50 Kilometer.
Einen Punktabzug hat er sich dann doch eingehandelt. In den Bereichen zwischen den „Wolken“ / Luftkammern haben sich sowohl in der langen Längsrille, als auch in den kleineren Querrillen häufiger teils auch größere Steinchen verklemmt, die dann auf dem Asphaltbereich ein unschönes Klackgeräusch beim Auftreten erzeugten. Ich habe dann an den Verpflegungspunkten das ein und andere mal diese Steine entfernt. Somit qualifiziert sich der Cloudflyer für mich mehr für die Straße als für naturbelassene Wege.
On Cloudflyer - der leichte Stabilitäts-Laufschuh
Fazit:
Der On Cloudflyer ist derzeit mein Favorit auf Langstrecken mit sauberem Untergrund. Er punktete mit angenehmer Dämpfung, Stabilität und einem behaglichen Gefühl für den Fuß. Das ich ihn auch nach 50km Laufen noch für die 300km Rückfahrt mit dem Auto anbehielt, zeigt wie problemlos er die Distanz wegsteckte. Lediglich für schottrige Untergründe würde ich ihn nicht empfehlen, das sich Konstruktionsbedingt kleine bis mittelgroße Steine zwischen den „Clouds“ festsetzen können.
Bericht im aktuellen Podcast :
RP033 Running Talk mit Peter/Bericht Laufschuh Cloudflyer von On
Technische Daten:
Gewicht 280 g | 9.8 oz (US M 8.5)
Sprengung 7 mm | 0.28 in
Kategorie Stabilität
Preis im On Online Shop : €169.95
https://www.on-running.com/de-de/products/cloudflyer-iron-sky-m
Der Cloudlflyer wurde mir zu einem Vorzugspreis von der Firma On zu Verfügung gestellt. Dies hat keinen Einfluß auf das Ergbniss dieses Erfahrungsberichtes.
Ein wirklich fantastischer Schuh und auch mein TopFavorit im Moment. Ich bin noch nie direkter und leichter gelaufen. Trotzdem er stabilisiert fühlt sich der Fuß ziemlich agil an und wirkt nicht wie bei manch anderen Schuhen einfach nur lahmgelegt. Ich bin ein ziemlich schwerer Läufer und habe eine enorme Überpronation im linken Fuß und laufe fast ausschließlich Asphalt. Ca. 30 bis 40 KM in der Woche. Ich kann unbedingt empfehlen diesen Schuh einfach mal zu testen. Insbesondere wenn man orthopädisch auffällig ist. Einfach mal testen kostet meistens nichts. Für mich eine Offenbarung. 🙂
Super, danke Sascha für Deine Einschätzung und Deinen Erfahrungsbericht 😉
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