Laufbericht: Irland 15 + 19 km
Nach den netten Rückmeldungen zu meinem ersten Blogeintrag nun ein aktueller Bericht, da Thomas ja auch in der aktuellen Running Podcast Folge 18 bereits erwähnt hatte, dass ich dienstlich mal wieder unterwegs war…
Die Laufschuhe waren also planmäßig im Gepäck und verschiedene Laufbekleidung, da das Wetter ja im April in Irland nicht unbedingt stabil zu sein braucht. Das grobe Ziel hieß immer „Dublin“, nach einer etwas genaueren Studie stellte sich aber schon vorher heraus, dass wir eigentlich südlich in Richtung Wicklow Mountains untergebracht waren.
Damit war das Laufziel nach kurzer Vorab-Recherche klar: Trail-Running in den Wicklow Mountains. Wegen des anstehenden mehrtägigen Kunden-Events waren zeitlich Sonntagvormittag oder Dienstag nach 17:00 Uhr fast die zwei einzigen Optionen, bei denen ich auch mal so um die 2 Stunden Zeit hatte.
Angekommen in Irland war das Wetter eigentlich durchweg gut und auch gut angesagt. Einzige Ausnahme: Vorhersage Sonntag-Vormittag mit 80% Regenwahrscheinlichkeit.
1. Lauf: Enniskerry, Irland – 11.4.2015, 18:44 Uhr, Strecke: 15,5km, Pace 5:50 min, Dauer 1:30:32, HM 325
… da der längere Lauf am Dienstag sein sollte, … dann also doch schon mal am Samstag die Schuhe geschnürt für eine „lokale“ gemütliche Abendrunde an einem Bachlauf, der in einer Art Schlucht verläuft (Empfehlung des Hotels). Dorthin hab ich dann auch prima gefunden. Als man am Bachlauf selbst aber nicht mehr gut weiterlaufen konnte, bin ich auf kleinen Pfaden steil im Wald auf die Höhe gekrakselt: Oben kam ich dann bald auf einen Weg und dachte, ich könnte die Schlucht in einem Bogen umlaufen. An dem Abend hatte ich dann aber keine offline Karte auf dem Handy dabei, so dass ich als auch nach 7 km keine Abzweigung nach „links“ kam, dann doch mich entschloss, auf gleichem Weg zurückzukehren.
Wenn man sich jetzt die Karte anguckt, wäre in ca. weiteren 300m dann doch eine Straße nach links gekommen!
Insgesamt wurde aus den geplante 6-10 km eine 15km Runde, was für die Verbrennung der eher vielen – via gutem Hotel- und Event-Essen aufgenommenen – Kalorien aber sicher auch nicht verkehrt war.
Am Sonntagmorgen traf dann die 80% Regenwahrscheinlichkeit zu 100% zu. Mit Blick auf eine viel bessere Dienstags-Prognose blieben die Laufschuhe dann wirklich im Schrank. …Stattdessen lieber noch etwas an meinem Vortrag gefeilt, den ich am Dienstag halten musste (PowerPoint können immer noch mal verbessert werden!).
2. Lauf: Wicklow Way, Irland – 14.4.2015, 17:20 Uhr, Strecke: 19,2km, Pace 6.22, Dauer 2:02:13, An-+Abstieg: ~580m
Am Dienstag herrschten dann tatsächlich schon fast frühsommerliche Temperaturen. In der Mittagspause hab ich mir von einem Hotelangestellten auf Google-Maps zeigen lassen, wie ich laufend zum „Wicklow-Way“, einem markierten nationalen Wanderweg durch die Wicklow Mountains, komme. Nach mehreren Google-Maps-Zoom-Manövern war ein recht direkter Weg ausgeklügelt und entsprechende Notizen gemacht! Zwei Tage vorher hatte ich schon mal gefragt: dann aber nur die Antwort erhalten, dass ich dazu erst mal ein Auto benötigen würde, um an den Wanderweg zu gelangen – Beharrlichkeit siegt!
Der Event war planmäßig um 17:00 Uhr zu Ende. Ich zwar auch schon recht müde (bei solchen Veranstaltung isst man ja auch meist mehr als nötig). Aber nun gab es kein Zurück mehr! Laufschuhe an die Füße, Garmin-Uhr ans Handgelenk! Vor dem Hotel traf ich gleich einen Kollegen, der die typische Armhaltung eines Garmin-Forerunner-305-Besitzers ausführte: Arm ruhig ohne Bewegung in die „Luft“ halten, so dass das GPS Signal „zügig“ gefunden wird. Stellte mich in ähnlicher Stellung gleich mal daneben.
Mit dem Kollegen bin ich dann den ersten Teil der Strecke gemeinsam gelaufen: dann wollte er auf den Berg, den man vom Hotel aus sah, ich aber auf den anvisierten Trail.
Diesen habe ich auch problemlos nach der Beschreibung gefunden – insgesamt waren es bereits 5 schöne km bis dorthin. In Teilen war der Weg am Anfang noch recht breit und geschottert, erwies sich dann im weiteren Verlauf als sehr abwechslungsreich mit gelb blühendem Ginster, schönen weiten Ausblicken zum Meer zu einem Wasserfall und in die Berge.
In den höheren Teilen wurde die typische karge Vegetation dominant, und es kam mehr das „Trail“-Gefühl auf. Als die Sonne dann mal eine Zeit hinter einer Wolke verschwand, wurde es gleich viel kühler, aber das war nicht von Dauer. Bzgl. Rückweg gab es eigentlich keine Alternative, als den gleichen Weg einzuschlagen. Den Sonnenuntergang hatte ich noch im Hotel gegoogelt: 8:30PM, da sollte mich die Dunkelheit noch nicht so schnell einholen!
Und wer einen „laufenden“ Eindruck erhalten will, der schaue sich doch das folgende YouTube Video an:
Insgesamt war ich 19km unterwegs in 2:02 h
Nachtrag 1: … zu Irland und dem bekanntesten Bier der Insel – dem Guinness.
Bis vor dieser Reise war ich ein erklärter Guinness-Hasser. Es schmeckte mir nicht und so machte ich stets einen großen Bogen drumherum. ABER: nun vor Ort dachte ich, dass Budweiser oder Heineken nun auch keine guten Alternativen sind, und so probierte ich ein FRISCH gezapftes Guinness: und siehe da – dieses schmeckte gut fast schon sanft und definitiv nicht so bitter wie ich es in Erinnerung hatte. Und dies nun nicht nach dem 3. oder 4. Guinness sondern gleich nach dem ersten! Zu dieser Erkenntnis kam ich am zweiten Abend der Reise, so dass ich das positive Geschmackserlebnis an den folgenden Abenden wiederholen konnte. Um irischen Whiskey habe ich dann aber erstmal einen Bogen gemacht – evtl. ist der dann bei einem weiteren Besuch auf der Insel dran!
Nachtrag 2: Auswertungs-Software – diesmal: „SportTrack 3.1“ … für Windows
Da ich gerne stets verschiedene Auswertungsprogramme und Web-Dienste ausprobiere, möchte ich gerne konkrete Laufdaten in meinen verschiedenen Posts mit jeweils verschiedenen Paketen zeigen. Es soll dann später auch noch mal ein Blogpost oder Podcast folgen, in welchem dann speziell auf den Vergleich der verschiedenen Lösungen eingegangen wird.
Zu SportTrack 3.1: Dies ist eher ein Paket für „Profis“: Die Bedienung ist nicht so modern und intuitiv, wie man sich das erhoffen würde, dafür punktet das Programm mit seiner Flexibilität und Erweiterbarkeit: Spezielle Plug-ins (teils kostenlos, teils kostenpflichtig) sind von verschiedenen Entwicklern dazu programmiert worden und erweitern das Leistungsspektrum z. T. erheblich!
Hey Peter! Wieder ein toller Bericht, Danke dafür!
Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich schon geschäftlich in Dublin war, allerdings habe ich bisher immer nur Hiking in der Gegend gemacht, zu mehr bin ich bisher nicht gekommen. Liegt auch daran, dass ich meist eher im Zentrum Dublins untergekommen war. Ich kann allerdings die Halbinsel Howth total für Hiking, aber auch zum Laufen empfehlen, das ist dann im Norden Dublins. Wirklich imposante Natur findest du ja echt überall in Irland. Im Süden ist der Wicklow-Weg natürlich klasse für Trail Running.
Da ich fast jeden Monat geschäftlich irgendwo unterwegs bin, versuche ich auch, das Laufen mit einzubauen. Zwar gelingt das nicht immer, aber wenn ja, sind das immer tolle Lauferinnerungen. Eine Gegend so kennen zu lernen hat immer was Besonderes!
Gruß, Phil
Danke für die Rückmeldung 🙂
… und ich muss unbedingt noch mal nach Dublin weil ich von der Innenstadt NICHTS mitbekommen habe und sich meine Dublin-Historie auf eine kurze Urlaubsvisite im Kindesalter beschränkt (zumindest waren wir in Irland, ob und wie lange ggf. in Dublin kann ich auch nicht beschwören).
Das nächste mal also mehr im Norden von Dublin und Stadt + Halbinsel Howth kombinieren 🙂
… es kommt von mir auch noch mal ein Trail-Running Bericht über Schottland, wo ich mit der Familie vor ein paar Jahren war: Auch ganz was Besonderes!
Gruß, Peter
Hi Peter, klasse Bericht aus Irland. Wobei mich da der Whiskey sehr interessieren würde 😉 Wir bequatschen das nochmal im podcast 😉 Gruß Thomas