Irland entdecken auf dem Shannon River
Man sollte die Eindrücke festhalten solange sie frisch sind. So nutze ich zum ersten mal die WordPress App um die Geschehnisse rund um die 7tägige Irlandtour festzuhalten.
Auch wenn dieser Beitrag nicht unmittelbar mit dem Laufen zu tun hat, möchte ich meinen Freunden und Bekannten über diese Reise berichten.
Beginnen wir mit Tag 1, Samstag, 07.05.2016
Treffen am Flughafen mit der Irland Crew, ein standesgemäßer Flug nach Dublin und die Abholung des Leihwagens, mit dem wir zur ca. 140 km entfernten Silverline Werft in Banagher fahren. Jetzt beginnt das Abenteuer – Linksverkehr, mein erstes Mal. Ich steige auf der Beifahrerseite ein und bin doch der Fahrer. Aber man gewöhnt sich auch daran.
Die Fahrt überstehen wir auch dank der mitschauenden weiteren 3 Augenpaare ohne große Probleme und kommen im Dauerregen an der Werft an.
Silverline Cruises
Die Übernahme des Bootes – Hausboot klingt so altmodisch – funktioniert tadellos. Es gibt eine Menge Erklärungen, ein Einführungsvideo, eine Einweisung an Board und eine Probefahrt.
Das Boot ist immerhin ca. 12 Meter lang und soll ja möglichst auch wieder an einem Stück zurückgebracht werden.
Schnell noch Einkaufen, das Boot beladen und Ablegen. Wir wollen noch eine erste Etappe hinter uns bringen, einer Empfehlung des Vermieters folgen und einen Abend im womöglich besten Irish Pub am Shannon River verbringen.
Die ersten Manöver mit dem Boot fühlen sich noch sehr abenteuerlich an, gerade das Anlegen im Hafenbereich bedarf etwas Übung, aber im späteren Verlauf zeigt sich, daß Übung den Meister macht.
Wir legen in Shannonbridge an und finden den besagten Pub. Wir erleben einen Abend wie er irischer nicht sein kann. Live Musik in bester irischer Tradition, wir liegen uns mit Iren in den Armen und genießen unseren ersten Abend.
2.Tag, Sonntag
Die heutige Etappe führt uns bis in den Ort Athlone. Der erste komplette Tag auf dem Wasser, die Crew ist eingespielt und die Entschleunigung vom Alltag beginnt.
Beim Dahingleiten auf dem Fluß gleitet die Erholung direkt in den Körper und trotzdem kommt es immer wieder zu spannenden Momenten, wie dem Anlegen (hier an der Klosterruine zu Clonmacnoise) …
oder dem Schleusen (hier in Athlone).
In Athlone legen wir rein zufällig direkt vor dem ältesten Pub Irlands an, verbringen die sonnigen Nachmittagstunden an Deck und den Abend im Pub.
Ein perfekter Tag geht zu Ende.
3.Tag, Montag
Trotz gemeiner Kopfschmerzen auf Grund des vorigen Abends entschließe ich mich zu einer kleinen Laufrunde. Wir brauchen Brot und ich möchte erkunden wo wir später einkaufen können. Der Lauf fällt mir schwer, macht aber trotzdem Spaß, auch wenn ich mich nicht allzusehr von unserem Liegeplatz entferne. Ein paar schöne Eindrücke kann ich dennoch mitnehmen und komme mit einem Brot zurück an Bord.
Unsere Fahrt setzen wir nach dem Frühstück fort, wir wollen den See Lough Ree überqueren der in etwa eine Länge von 10km und eine Breite von 7km aufweist. Zwischenzeitlich fühlt es sich ein wenig wie auf offener See an, nicht zuletzt, da wir einen durchwachsenen Tag erwischt haben. Hier ist auch der Wellengang spürbar und die Navigation etwas anspruchsvoller – die Ferngläser kommen nun zum Einsatz um die nächsten Bojen zu finden. Das ist wichtig, da es auf diesem See ebenso wie auf dem gesamten Shannon River immer wieder Untiefen gibt.
Unter schwersten Bedingungen und mit Hilfe der kleinsten Hilsmittel zaubert uns Smutje Timo die perfekte Bolognese zu den Nudeln. Mein Beitrag als „Beikoch“ ist die Möhren zu schälen und Oliven zu vierteln, immerhin.
Am Nachmittag legen wir in Lanesborough an, wo wir, wie sollte es anders sein, einen tollen Abend in einem Irish Pub verbringen, incl. netter Unterhaltung mit der bezauberndsten „Barmade“ Irlands, Claire. Sie vermittelt genau das, was wir auch im weiteren Verlauf von den Iren kennenlernen: Gastfreundlichkeit, Offenheit und Liebenswürdigkeit. Ein sehr sehr angenehmes Volk.
Tag 4, Dienstag
Die Reise geht von Lanesborough nach Dromod. Unterwegs passieren wir weitere Schleusen und unterqueren Brücken, durch die wir fast zentimetergenau durchpassen. Ein wenig Adrenalin schadet ja nicht.
In Dromod angekommen, stellen wir fest, es gibt hier quasi nichts, außer ein Steakhaus, in dem wir die womöglich besten Steaks aus der Umgebung bekommen.
Ein Gaumenschmaus. Wir verleben einen ruhigen Abend und freuen uns auf den nächsten Tag.
Tag 5, Mittwoch
Da der Abend nicht so übermäßig lang wurde, entschließe ich mich nochmals morgens die Laufschuhe zu schnüren, während der Rest der Crew noch in den Betten liegt.
Ich finde einen wunderbaren Naturweg und bekomme um 07:00 morgends ein Symphoniekonzert aus Vögelgezwitscher geboten, wie ich es in dieser Art noch nie gehört habe.
So richtig gut zu laufen ist es am Shannon River aber leider nicht. Der Fluß ist naturbelassen und die Ufer sind unbebaut und bieten keine Wege. Also hatte ich auch hier in Dromod recht schnell jeden nur möglichen Meter unter den Füßen und kehrte nach gut 6km wieder zum Boot zurück.
Hier in Dromod beginnt auch wieder unsere Rückreise, nächster Halt wie auch schon auf dem Hinweg, Lanesborough. Mittlerweile bin ich mit Claire, der Barmade aus dem Pub Clarkes, auf Facebook befreundet und so kündigen wir unseren zweiten Besuch an, zumal es an diesem Abend live Musik in alter irischer Tradition geben soll.
Wir legen in Lanesborough an und erleben einen schönen Abend im Hafen. Wir treffen eine weitere 4-köpfige deutsche Truppe wieder und lernen ein weiteres deutsches Paar kennen. Zusammen geht es in´s Clarkes.
Heute Abend gibt es irische Musik in ihrer traditionellsten Art. Es ist einfach wunderbar. Nicht zuletzt weil die Musiker uns einbeziehen, wir versuchen zu singen und unser Smutje Timo legt sogar ein Solo hin. Welche Lieder wir zum Besten gegeben haben behalten wir für uns. Aber: Wir haben uns fest vorgenommen für die nächste Tour besser vorbereitet zu sein.
Zu guter Letzt können wir Claire doch noch für ein Selfie überreden.
Tag 6, Donnerstag
Wir überqueren wieder den See Lough Ree, dieses mal bei ruhigeren Verhältnissen und besserer Sicht. Da darf sogar unser Smutje das Kommando übernehmen und steuert uns sicher bis Athlone. Wir sind Glückskinder, denn ab jetzt zeigt sich das irische Wetter bis zum Schluß von seiner allerbesten Seite.
Wir bekommen dieses mal nicht unseren „Lieblingsplatz“ vor der Sean´s Bar. Aber wir sind zufrieden, gehen auswärts essen und finden uns abends im Pub ein. Hier verwundert uns, daß es nun im Gegensatz zu unserem ersten Besuch live Musik gespielt wird und es sehr voll ist. Auf die Frage an einen Iren, warum das gerade heute so ist, kam die simple und logische Antwort: „It´s Thursday !“ Okay, wir haben verstanden.
Tag 7, Freitag
Wir erleben unseren Kaisertag. Die Sonne scheint ununterbrochen und es wird richtig warm. Niemand von uns dachte, daß die mitgebrachte kurze Hose hier eine Anwendung finden würde. Heute ist es soweit. Außerdem bauen wir den Schutz über dem Steuerstand ab, wir bauen unsere Boot also zum Cabrio um, cremen uns mit Sonnencreme ein und fahren nur halbe Fahrt voraus unsere letzte Etappe zurück nach Banagher. Dies ist die schönste Etappe zugleich, da wir alle noch einmal die Ruhe und die Schönheit der Natur genießen können.
Uns steht noch ein letzter Abend im Ort unseres Heimathafens bevor. Wir finden einen kleinen urigen Pub und treffen wieder die andere deutsche Truppe. Natürlich lernen wir wieder Iren kennen, lauschen live Musik und lassen so den Urlaub standesgemäß ausklingen.
Unser Abreisetag, Samstag, 14. Mai 2016
Da wir noch Zeit bis zum Abflug haben fahren wir noch mit dem Leihwagen nach Dublin und schauen uns die Guinness Brauerei an als auch die Jameson Destillerie. Sehr sehenswert.
Im Anschluß bringen wir den Leihwagen zurück und fliegen wieder zurück nach Deutschland. Was bleibt sind die unvergesslichen Eindrücke einer ganz besonderen Art Urlaub zu machen. Sowohl was die Konstellation angeht, als auch was die Art des Reisens angeht. Wir, soviel darf ich verraten, waren nicht zum letzten mal auf dem Shannon River.
Tipps:
- Wenn Ihr gut betreut und beraten sein wollt, bucht über www.shannon-travel.de Hier bekommt Ihr alle nötigen Informationen und zusätzliche Tipps und Tricks für Eure Reise.
- Falls Ihr einen Leihwagen bucht um zum Shannon zu gelangen, so wie wir es auch gemacht haben, passt am Flughafen auf und lasst Euch nicht Leistungen andrehen, die Ihr nicht benötigt oder gar im Vorfeld schon bezahlt habt. Hört gut zu und seid standhaft.
Klasse, klasse, dieser Reisebericht, Du hast es drauf!!
Vielen Dank 😉
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